Was wäre, wenn ich dir sagen würde, dass dein Gehirn über einen eingebauten „Misserfolgsschalter“ verfügt, der darüber entscheidet, ob du nach Rückschlägen weitermachst oder ganz aufgibst? Dieser Schalter ist eine kleine, aber mächtige Struktur namens Habenula, und zu verstehen, wie sie funktioniert, kann den Unterschied auf deinem persönlichen Weg zum Erfolg ausmachen.

Ich bin zwar kein Neurowissenschaftlerin, aber als Psychosoziale Beraterin und Coach für Positive Psychologie habe ich über viele Jahre hinweg studiert, wie unser Gehirn funktioniert. In meiner Arbeit als Expertin für mentalen Wohlstand habe ich aus erster Hand erfahren, wie das Verständnis des Gehirns Motivation und Erfolg verändern kann. Und ich lerne ständig dazu. Zu verstehen, wie das Gehirn Misserfolge und Motivation verarbeitet, hat nicht nur mit Wissenschaft zu tun - es geht darum, dieses Wissen auf reale Herausforderungen anzuwenden, Menschen zu helfen, Selbstzweifel zu überwinden und nachhaltigen Erfolg zu erzielen.
Jahrelang hat uns die Alltagspsychologie eingetrichtert, dass Erfolg etwas mit Talent, Glück oder schierer Willenskraft zu tun hat. Aber die Neurowissenschaft sagt etwas anderes: Erfolg hängt weitgehend davon ab, wie unser Gehirn mit Misserfolgen umgeht. Wenn du lernst, mit den natürlichen Systemen deine Gehirns zu arbeiten, anstatt gegen sie anzukämpfen, entwickelst du die Fähigkeit, weiterzumachen - auch wenn die Dinge nicht wie geplant laufen.
Lass uns in die faszinierende Rolle der Habenula eintauchen und erfahre, wie du sie so trainieren kannst, dass sie für dich und nicht gegen dich arbeitet.
Darf ich vorstellen? Die Habenula: Der Versagensregulator des Gehirns
Die Habenula ist eine winzige Struktur in der Nähe des Thalamus, die eine wichtige Rolle bei Motivation, Lernen und emotionaler Belastbarkeit spielt. Betrachte sie als das „Fehlererkennungssystem“ deines Gehirns. Seine Aufgabe ist es, deine Handlungen zu überwachen und zu entscheiden, ob du es weiter versuchst oder ganz aufhören solltest.
🧠 Wie sie funktioniert:
Wenn du einen Misserfolg, eine Ablehnung oder eine Enttäuschung erleben, wird die laterale Habenula aktiviert.
Wenn die Habenula entscheidet, dass eine Situation zu negativ ist, sendet sie ein Signal, um Dopamin, den Motivationsstoff des Gehirns, zu reduzieren.
Die Folge? Du fühlst dich entmutigt, unmotiviert oder sogar in einem Kreislauf der Selbstzweifel gefangen.
Während diese Funktion hilfreich ist, um aus Fehlern zu lernen, kann eine überaktive Habenula Probleme verursachen. Sie kann zu erlernter Hilflosigkeit führen - einem Zustand, in dem man aufhört, sich anzustrengen, weil das Gehirn fälschlicherweise glaubt, dass ein Erfolg unmöglich ist.
Wie kann man also verhindern, dass die Habenula die Motivation ausschaltet? Der Schlüssel liegt darin, dein Gehirn zu trainieren, Misserfolge anders zu interpretieren.
1. Scheitern als Chance sehen
🔹 Wieso es funktioniert: Dein Gehirn reagiert auf Misserfolge aufgrund deiner persönlichen Wahrnehmung, nicht aufgrund der Realität. Wenn du Misserfolge als Katastrophe betrachtest, schaltet deine Habenula die Motivation ab. Wenn du es als Lernerfahrung betrachten, verbindest du die Erfahrung gleich mit etwas Positivem.
✅ Versuche folgendes: Passe deinen inneren Dialog an.
Anstatt ❌ “Ich bin nicht gut darin.”
→ Sage: ✅ “Ich bin dran es zu lernen.”
Anstatt: ❌ “Ich bin gescheitert”
→ Sage: ✅ “Ich habe einen Weg gefunden, der nicht funktioniert hat.”
🌱 Eine wachstumsorientierte Denkweise - die Überzeugung, dass Fähigkeiten und Intelligenz verbessert werden können - verhindert, dass die Habenula auf Rückschläge überreagiert.
2. Nutze Achtsamkeit, um dein Gehirn neu auszurichten
🔹 Warum es funktioniert: Achtsamkeit reduziert die Hyperaktivität der Habenula und verhindert eine übermässige Identifikation mit dem Versagen. Wenn du dich von der Selbstkritik löst, fühlt sich das Scheitern weniger persönlich und mehr wie ein neutrales Ereignis an.
✅ Versuche folgendes:
Achtsamkeitsmeditation: Nimm dir täglich 5 Minuten Zeit, um deine Gedanken zu beobachten, ohne sie zu bewerten. Wenn Selbstzweifel auftauchen, nimm sie einfach zur Kenntnis und lass sie vorüberziehen. Wenn du Schweizerdeutsch verstehst, kannst du gerne meine geführte Achtsamkeitsmeditation auf YouTube nutzen: Zur Meditation
Atemarbeit (Pranayama): Die Wechselatmung (Nadi Shodhana) hilft, Stressreaktionen auszugleichen und die Überaktivierung der Habenula zu reduzieren.
Indem du dich in Achtsamkeit übst, schafst du einen mentalen Puffer zwischen Misserfolg und emotionaler Belastung, der es dir erleichtert, wieder auf die Beine zu kommen
3. Dopaminausschüttung mit kleinen Erfolgen
🔹 Wieso es funktioniert: Die Habenula schaltet die Motivation ab, wenn sie einen Misserfolg erwartet. Um dem entgegenzuwirken, solltest häufig kleine Erfolge erzielen, um Dopamin zu stimulieren und den "Schwung" aufrechtzuerhalten.
✅ Versuche folgendes:
Teile grosse Ziele in kleine, erreichbare Schritte auf. Setze dich statt „Ich werde das Sprechen in der Öffentlichkeit beherrschen“ lieber „Ich werde mich in einer Besprechung selbstbewusst vorstellen“
Führe ein Erfolgstagebuch: Schreibe täglich drei kleine Erfolge auf, selbst so kleine wie das Versenden einer wichtigen E-Mail
Visualisiere künftige Erfolge, um die Dopaminbahnen bereits im Vorfeld zu aktivieren
Kleine Erfolge schaffen eine positive Feedback-Schleife, die dein Gehirn davon überzeugt, dass Anstrengung zu Belohnungen führt und die Motivation hoch hält.
4. Resilienz durch kontrolliertes Unbehagen aufbauen
🔹 Warum es funktioniert: Ihr Gehirn kann sich am besten an Misserfolge gewöhnen, wenn es Herausforderungen mit geringem Risiko ausgesetzt ist, die Ihre Komfortzone erweitern, ohne Sie zu überfordern.
✅ Versuche folgendes
Kalte Duschen: Leichter Stress (wie kaltes Wasser auf den Körper) lehrt das Gehirn, mit Unannehmlichkeiten umzugehen, ohne die Motivation abzuschalten.
Absichtlich gemachte Fehler: Versuche, in einem Gespräch absichtlich ein Wort falsch auszusprechen oder eine E-Mail mit einem kleinen Fehler zu verschicken (in einem Umfeld mit geringem Risiko). Wenn du dein Gehirn darauf trainierst, Fehler als harmlos zu betrachten, verhinderst du eine Überreaktion der Habenula.
Je mehr du dich auf kontrollierte Unannehmlichkeiten einlässt, desto widerstandsfähiger wird deinr Gehirn.
Abschliessende Überlegungen: Trainiere dein Gehirn für den Erfolg
Deine Habenula ist nicht der Feind - sie ist ein mächtiges Lernwerkzeug. Der Trick besteht darin, ihre Aktivität so zu regulieren, dass sie dir dabei hilft, sich anzupassen, anstatt die Motivation abzuschalten.
✅ Scheitern neu bewerten, um es weiter zu versuchen
✅ Achtsamkeit üben, um zu verhindern, dass man sich mit Rückschlägen zu sehr identifiziert
✅ Feiere kleine Erfolge, um die Motivation aufrechtzuerhalten
✅ Nutze kontrolliertes Unbehagen, um deine Widerstandsfähigkeit zu stärken
Wenn du verstehst, wie die Habenula mit anderen Hirnregionen interagiert (z. B. dem präfrontalen Kortex für die Entscheidungsfindung, den Basalganglien für Gewohnheiten und dem Nucleus accumbens für die Belohnungsverarbeitung), können Sie sich neurowissenschaftlich fundierte Strategien zunutze machen, um Motivation, Widerstandsfähigkeit und langfristigen Erfolg aufzubauen.
Wenn du das nächste Mal vor einer Herausforderung stehst, denke daran: Dein Gehirn arbeitet nicht gegen dich, sondern gibt dir die Chance zu wachsen. Mit den richtigen Werkzeugen kannst du es darauf trainieren, Misserfolge nicht als Hindernis, sondern als Sprungbrett zum Erfolg zu sehen. 🚀
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