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Frühwarnzeichen erkennen: Wann Stress zu viel wird

Hast du dich schon einmal dabei ertappt, wie du wegen einer Kleinigkeit ungewohnt gereizt reagierst, mitten im Satz vergisst, was du sagen wolltest, oder dich schon mittags völlig ausgelaugt fühlst? Genau das ist Stress – er schleicht sich leise ein, flüstert erst, bevor er laut wird.


Je früher du ihn bemerkst, desto leichter fällt es, den Reset-Knopf zu drücken. Doch allzu oft warten wir, bis er überwältigend wird. Stress frühzeitig zu erkennen, ist der erste Schritt, um wieder die Kontrolle zu übernehmen – und eine vorübergehende Belastung nicht in chronischen Stress oder gar ein Burnout entgleiten zu lassen.


Lass uns gemeinsam lernen, wie wir die Warnzeichen leichter erkennen können!

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Emotionale Anzeichen

Stress sitzt nicht nur im Körper – er zeigt sich auch in Gefühlen und Reaktionen. Wenn dein Nervensystem auf Hochtouren läuft, werden Emotionen verstärkt, und kleine Ärgernisse wirken plötzlich riesig. Typische emotionale Anzeichen sind:


  • Reizbarkeit oder schnelles Ausrasten bei Kleinigkeiten

  • Unruhe, Ängstlichkeit oder das Gefühl, „auf Spannung“ zu sein

  • Konzentrationsprobleme oder rasende Gedanken


Beispiel: Du reagierst übertrieben auf einen kleinen Tippfehler in einer E-Mail – solche winzigen Auslöser deuten oft darauf hin, dass unter der Oberfläche Stress brodelt.


Körperliche Anzeichen

Dein Körper merkt alles. Steigen Stresshormone wie Cortisol, verlangsamt sich die Verdauung, Muskeln spannen sich an, die Konzentration verengt sich. Das kann sich zeigen als:


  • Spannungskopfschmerzen oder verspannte Schultern

  • Magenprobleme

  • Müdigkeit oder unruhige Energie

  • Veränderungen bei Appetit oder Schlaf


Beispiel: Du findest nachts keine bequeme Position im Bett, und der Morgen startet mit einem verspannten Kiefer und Nacken.


Verhaltensebenen

Stress beeinflusst auch unsere Gewohnheiten – oft auf subtile Weise. Diese Muster sind Versuche von Körper und Geist, damit umzugehen:


  • Aufschieben oder Vermeiden von Aufgaben

  • Mehr Konsum von Alkohol, Koffein oder Zucker

  • Rückzug aus sozialen Kontakten – Pläne absagen, weniger Freunde treffen

  • Überarbeitung, um das Gefühl von Kontrolle zu behalten


Beispiel: Du arbeitest abends länger, nur um produktiv zu sein, obwohl deine Energie schwindet.


Stress im Arbeitsalltag

Am Arbeitsplatz zeigt sich Stress oft zuerst – und als HR-Expertin habe ich das unzählige Male beobachtet. Die Anzeichen sind manchmal subtil:


  • Zunehmende Fehlzeiten oder Präsentismus (körperlich da, mental aber erschöpft)

  • Sichtbarer Rückgang von Kreativität und Problemlösungsfähigkeit

  • Wachsende Konflikte im Team, angeheizt durch Anspannung und Ungeduld


Erfahrungen zeigen: Teams, die diese Frühwarnzeichen erkennen und kleine, proaktive Schritte unternehmen, gehen viel besser mit Druck um. Stress auf Level 3 statt Level 10 zu erkennen, ist keine Metapher – es macht einen echten Unterschied bei Leistung, Stimmung und Wohlbefinden.


Alltägliche Aufmerksamkeit

Stress kündigt sich selten mit Feuerwerk an – meist schleicht er sich Tag für Tag ein. Deshalb kann ein täglicher Check-in viel bewirken. Frag dich:


  • Sind deine Schultern bis zum Mittag noch angespannt, als würden sie eine versteckte Last tragen?

  • Fühlen sich kleine Fehler plötzlich wie das Ende der Welt an?

  • Fühlt sich deine Freizeit wirklich erholsam an – oder läufst du noch im Autopilot?


Well-being Rebel Tipp: Erstelle deinen eigenen „Stress-Radar“. Wähle ein emotionales, ein körperliches und ein verhaltensbezogenes Anzeichen, das bei dir häufig auftritt. Wenn zwei von drei erscheinen, ist es Zeit für eine Pause.


Wie geht es weiter?

Dieser Artikel ist Teil unserer Serie „Lass uns über Stress und den Umgang damit sprechen“. Im nächsten Beitrag zeigen wir wissenschaftlich fundierte Tools für den Alltag, einfache Techniken, um dein Nervensystem zurückzusetzen, wenn das Leben Überhand nimmt.


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